Skip to main content

Ob Livestream-Profi oder -Neuling – zwei Fragen stellen sich alle, die Livestreams in Social Media planen: Wo soll ich streamen und worauf muss ich dabei achten? Wir hatten bereits einen Beitrag verfasst, wie es auf den Plattformen funktioniert, mit Links zu den jeweiligen Anleitungen. Hier erfährst Du nun, wie Du Deine Livestreams in Social Media erfolgreich umsetzt.

 

Warum live streamen in den sozialen Netzen?

Mit Bewegtbild lässt sich häufig mehr Reichweite in Social Media generieren als mit Fotos oder Texten. Das zeigen die Accounts von erfolgreichen Influencerinnen und Influencer immer wieder. Eines von zahlreichen Beispielen ist hier die Fitness-Influencerin Anna. Dass die Reichweite höher ist, hat vielerlei Gründe.

Livestreams in Social Media

Livestream mit Smartphone. Foto: Nathan Dumlao / Unsplash

Einerseits werden die bewegten Bilder, vor allem Live-Videos, vom sozialen Netzwerk Instagram prominenter angezeigt und die Nutzerinnen und Nutzer werden benachrichtig, wenn ein Account live geht. Andererseits haben sich viele Social-Media-Plattformen wie YouTube oder TikTok auf (Live-)Videos spezialisiert. Und der Trend in Richtung Bewegtbild setzt sich fort. Es heißt, dass mit Live-Videos das Engagement des Publikums mit den Inhalten größer ist – vor allem, weil die Interaktion in Echtzeit stattfinden kann. Die Echtzeit-Situation vermittelt eine gewisse Authentizität und Nahbarkeit. Schließlich können Live-Inhalte nicht bearbeitet werden, wenn sie einmal live gehen.

Ein anderer Punkt des Erfolges ist, dass Social-Media-Nutzerinnen und -Nutzer unabhängig des Ortes selbst entscheiden können, ob und wann sie sich etwas anschauen. Zudem eignen sich Live-Videos für viele verschiedene Formate wie beispielsweise Q&A-Sitzungen, Produktankündigungen, Tutorials oder Workshops. Es lohnt sich also, Live-Inhalte in der eigenen Kommunikationsstrategie fest einzuplanen.

Wo streame ich meine Inhalte?

Das ist in erster Linie davon abhängig, wo sich die jeweilige Zielgruppe bewegt. Manchmal ist es auch vorteilhaft, wenn Du auf mehreren Plattformen gleichzeitig streamst, also Multistreaming einplanst. Das erhöht automatisch die Reichweite. Das können sowohl die Social-Media-Plattformen als auch eine eigene Videoplattform oder eine Website sein. Das sind die sozialen Kanäle zum Streamen:

  • YouTube Live: eine gute Option, wenn Du bereits eine etablierte Community auf YouTube hast oder wenn Du ein breites Publikum ansprechen möchtest.
    Aufgepasst: keinen Einfluss auf YouTube-Werbung.
  • Twitch: die Heimat vieler Gaming-Livestreams.
    Aufgepasst: sehr spezifische Zielgruppen.
  • Instagram Live: eine gute Möglichkeit für Influencerinnen und Influencer, aber auch für Unternehmen geeignet.
    Aufgepasst: keine Planung möglich, nur Hochformat und keine spezifische Zielgruppenansprache.
  • Facebook Live: bietet eine große Reichweite für ein breites Publikum.
    Aufgepasst: organische Reichweite eher gering – vor allem ohne Werbung.
  • Twitter Live: geeignet für alle, die eine große Community haben oder sich ein spezifisches Publikum aufbauen möchten.
    Aufgepasst: organische Reichweite eher gering – vor allem ohne Werbung. Viele Drittanbieter-Apps wurden mittlerweile eingeschränkt.
  • TikTok: erreicht vor allem junge Zielgruppen, zeigt virale Trends.
    Aufgepasst: Datenschutz-Fragen nicht ganz durchsichtig. Streaming via RTMP erst für größere Accounts ab 1.000 Follower möglich.
  • LinkedIn Live: als Business-Portal gut für B2B-Themen geeignet.
    Aufgepasst: Livestreaming nur für berechtigte Mitglieder, Kriterien sind allerdings leicht zu erfüllen.

So funktioniert es auf den Plattformen – mit Anleitungen für Livestreams in Social Media

Definiere Deine Projekt-Ziele

Um Livestreaming-Projekte erfolgreich umzusetzen, musst Du zuerst wissen, was Du unter erfolgreich verstehst. Definiere also Deine Ziele, die Du erreichen möchtest. Einige Ziele können zum Beispiel sein: neue Zielgruppen erschließen, Markenbekanntheit bzw. -beliebtheit steigern, Engagement mit der Zielgruppe fördern, Reichweite bzw. Traffic erhöhen, Kundenbindung verbessern, Lead-Generierung oder Umsatzsteigerung. Manche der genannten Ziele sind kurzfristig, andere langfristig anzusetzen. Entscheide individuell, was für Dein Projekt am besten zutrifft.

Inhalt und Form von Livestreams in Social Media

Livestreams in Social Media

Interaktiv gestaltetes Livestream-Event. Foto: Voyage Pro / Unsplash

Das Format von Livestreams in Social Media ist vom inhaltlichen Konzept abhängig. Beides sollte auf die jeweilige Zielgruppe ausgerichtet sein. Möchtest Du zum Beispiel Dich oder ein Unternehmen in Form eines „Behind-the-scenes“-Formates bekannter und nahbarer machen, kannst Du eine virtuelle Live-Führung gestalten oder ein Interview in Szene setzen. Möchtest Du ein Expertengespräch zu einem bestimmten Thema durchführen, kannst Du eine Q&A-Session einplanen, um das Publikum aktiv einzubinden. Wer eine Tagung, eine Konferenz oder einen Workshop plant, sollte darauf achten, dass es einen durchdachten inhaltlichen Ablaufplan gibt. Geht es hingegen um Produkt-Launches, könnten sich Live-Tutorials eignen, um ein neues Produkt einem Online-Publikum vorzustellen.

Heutzutage sind vor allem hybride Events beliebt, weil die Zielgruppen so die Möglichkeit haben, sowohl online als auch vor Ort teilzunehmen. Allgemein sollte die gesamte Dramaturgie gut konzipiert sein, also: Länge, Storyline, Spannungsbogen, Interaktionen und der Mehrwertfaktor fürs Publikum.

Was muss ich beim Social-Media-Streaming beachten?

Technik

Nachdem Du Inhalt, Format und Ziele definiert hast, ergeben sich fast automatisch die technischen Anforderungen. Für jedes Streaming-Szenario gibt es zig unterschiedliche Ausführungsoptionen, diese haben wir in folgenden Beiträgen zusammengetragen:

Im Allgemeinen gilt aber immer, darauf zu achten, dass die Übertragungsqualität von Video und Audio so gut wie möglich ist, dass genug Internetbandbreite vorhanden ist und dass alle weiteren technischen Mittel einwandfrei funktionieren.

Branding für Livestreams in Social Media

Es ist zu empfehlen, für jeden Livestream ein entsprechendes Branding mitzudenken. Dazu zählen ein Vorschaubild, Grafik Overlays – zum Beispiel eine Logo-Einblendung oder eine Bauchbinde –, Countdown-Timer zu Beginn, Intro- oder Outro-Clips mit entsprechender Gestaltung und passende Beschreibungstexte online. Gibt es Online-Präsentationen während des Livestreams raten wir dazu, auch diese entsprechend zu gestalten. Das hilft Deinem Publikum, Dich oder Dein Vorhaben auf den Kanälen visuell wiederzuerkennen. Bei der täglichen Bilderflut wird es ansonsten schwierig, sich auf der visuellen Ebene von allen anderen Inhalten abzuheben.

Darum ist Branding im Livestream so wichtig

Bezahl-Modell konzipieren

Mit Livestreams in Social Media Geld zu verdienen, kann auf verschiedene Arten funktionieren, ist aber nicht ganz einfach, weil die Portale teils mitverdienen oder begrenzt Bezahloptionen anbieten. Wer das verhindern beziehungsweise selber in die Hände nehmen möchte, sollte sich über einen Webshop informieren. Ein anderes Beispiel zeigt aber, dass Influencer über eingerichtete Landing Pages und einer Paywall ihre Livestreams monetarisieren können.

Passende Musik-Auswahl

Einige Livestream-Vorhaben benötigen keine Musik, da sie ausschließlich Vorträge oder Workshops streamen. Hier steht höchstens die Überlegung im Raum, in den Pausen eine angenehme Hintergrund-Musik einzuspielen. Je nach Inhalt und Konzept ist also zu bedenken, ob – und wenn ja welche – Musik das Streamingerlebnis für die Zuschauerinnen und Zuschauer noch verbessern würde. Zu diesem Thema sollte man sich über Copyrights und Lizenzen informieren, da Musikstücke genauso wie Bilder und Elemente nur unter bestimmten rechtlichen Bedingungen genutzt werden dürfen. Vor allem dann, wenn es zu kommerziellen Zwecken geschieht.

Werbung schalten

Passend zum Streaming-Konzept gehören auch gute Werbemaßnahmen. Wir zählen hier einige auf:

  • Social-Media-Kampagne(n) mit vorab definierten Hashtags
  • E-Mail-Marketing an bestehende Abonnenten
  • Content-Marketing mit Blog-Posts oder Pressemitteilungen
  • AdWords-Kampagnen über Google
  • Events auf den sozialen Kanälen anlegen und teilen
  • Pre-Roll-Anzeigen/Teaser-Videos auf YouTube oder anderen Video-Streaming-Plattformen
  • Offline-Werbung mit Flyern, Plakaten oder Aufklebern
  • SEO-Optimierung der angelegten Veranstaltungen und den Blog-Postings
  • Influencer-Zusammenarbeit oder Kooperationen für mehr Reichweite

Verschlagwortung vornehmen, Hashtags recherchieren

Finde heraus, ob es zu Deinem Thema schon etablierte Hashtags gibt, an die Du Dich mit Deinen Streaming-Inhalten ranhängen könntest. Falls nicht, überlege Dir eigene Hashtags und verwende diese konsequent. Die richtige Verschlagwortung in Form von Hashtags ist so wichtig, weil Du so eine größere Reichweite bekommst, da Deine Inhalte unter den speziellen Schlagworten beziehungsweise Hashtags gefunden werden. Das gilt übrigens genauso für die Keywords in der SEO-Optimierung.

Interaktive Elemente verwenden

Je mehr das Publikum mit dem Livestream interagiert, desto höher kann auch die Reichweite sein. Das passiert zum Beispiel, wenn Zuschauer eine Veranstaltung teilen oder jemand anderes taggen. Das funktioniert natürlich dann nur, wenn der Stream für alle zugänglich und kostenfrei ist. Gleichzeitig wird die Relevanz größer, bestenfalls erinnern sich neue Zielgruppen beim nächsten Stream wieder daran oder empfehlen es weiter. Wer bereits ein Bezahlmodell entwickelt hat und Livestreams hinter einer Paywall verfügbar macht, kann darüber nachdenken, ob sich beim Abmelden oder Ausstieg ein Call-to-Action in Form einer Newsletteranmeldung oder einer Bewertung lohnen würde.

Dazu lesenswert: Online-Präsentationen interaktiv gestalten

Analyse und Auswertung

Für eine Analyse im Nachgang gibt es zahlreiche Onlinetools, die dabei helfen, die Daten des gelaufenen Livestreams zu evaluieren. Überprüfe die Zuschauerzahlen, wie lange wer dabei geblieben ist, hole dir Feedback, überprüfe das Engagement und natürlich, wenn vorhanden, die Verkäufe oder Leads.

Dazu: Erfolgsmessung digitaler Events

Als VOD-Content verfügbar machen

Wer auch langfristig Videoinhalte verfügbar machen möchte, kann die Livestreams als Video-on-Demand-Content abspeichern und bereitstellen. Dafür braucht es dann eine geeignete Plattform oder eine eigene Website.

Fazit

Livestreams in Social Media

Konferenz-Livestream online mitverfolgen. Foto: Tye Doring /Unsplash

Die Möglichkeiten für Livestreaming-Projekte sind zahlreich, das mag manche ein wenig überfordern. Setzt man sich aber einmal intensiv mit den eigenen Zielen und Anforderungen auseinander, sind Entscheidungen schneller gefällt, als gedacht. Das gilt auch für alle Anfängerinnen und Anfänger im Livestreaming-Business.

Denn letztlich muss man nur verstanden haben, welche Plattformen sich für welche Themen eignen und welche Zielgruppen sich dort aufhalten. Technische Anforderungen ergeben sich dann meistens daraus. Dass es sich langfristig lohnt, Live-Kommunikation einzuplanen, ist fast schon keine Frage mehr sondern für viele unverzichtbar – sowohl auf Publikums- als auch auf der Sender- bzw. Unternehmensseite.