Skip to main content

Wir haben uns in einem Beitrag mit guten Kulissen für einen Livestream beschäftigt. In diesem Ratgeber geht es um die richtige Streaming-Beleuchtung für Events. Dieser Artikel erklärt, welche Licht-Typen es gibt und welche Livestreaming-Setups (Semi-)Profis nutzen können.

 

Welches Livestreaming-Event planst Du und welche Stimmung möchtest Du mit welchem Inhalt vermitteln? Davon hängt ab, welche Licht-Typen und welches Setting Du benötigst, um eine Livestream-Beleuchtung professionell zu gestalten.

In erster Linie gibt es das natürliche Licht, das von draußen einfällt und für Livestream-Setups sinnvoll genutzt werden kann. Allerdings muss man bedenken, dass sich das Tageslicht stets verändert. Um ein Setup gut zu beleuchten, braucht es in der Regel zusätzliches Kunstlicht. Dem zur Verfügung stehenden Raum kommt dabei eine wichtige Rolle zu, denn er gibt vor, wie das gesamte Setting aufgebaut werden muss.

Streaming-Beleuchtung

Szene mit Kunstlicht drinnen. Foto: Dose Media /Unsplash

Prinzipiell ist alles möglich: von gemütlicher, halbdunkler und kontrastreicher Abendszene bis hin zur tageshellen, bis in die letzte Ecke ausgeleuchteten Interview- oder Tutorial-Situation.

Das Thema Licht ist sehr komplex. Das führt dazu, dass es nicht immer die eine perfekte Lösung für ein Setting gibt. Oft eignen sich verschiedene Varianten. Bis das Setup gut genug ist, werden Leuchten hin- und hergeschoben, hoch- und runtergeschraubt. Das gehört vor allem dann mit dazu, wenn Du ein Setting zum ersten Mal einrichtest. Die Routine kommt natürlich mit jedem Aufbau und den eigenen Erfahrungswerten.

Streaming-Beleuchtung

Szene mit Tageslicht drinnen. Foto: Sander Dalhuisen /Unsplash

Wie erwähnt, spielt das durch Fensterfronten einfallende Tageslicht eine große Rolle. Es lohnt sich, das Licht zum eigenen Vorteil zu nutzen, sofern der geplante Livestream nicht in den Abendstunden stattfindet. Manchmal braucht es keine oder nur wenige zusätzliche Kunstlichter, sofern der Lichteinfall von draußen konstant bleibt.

Für Livestreaming-Setups kann man sich direkt zu Beginn auf jeden Fall eins merken: Die Beleuchtung ist mindestens genauso wichtig wie der Ton.

Gut zu wissen: Fakten zum Thema

  • Die Leuchtkraft von Licht wird in Lumen angegeben. Die Einheit gibt also Aufschluss darüber, wie hell eine Lampe leuchtet.
  • Die Farbtemperatur wird in Kelvin gemessen. Sie gibt an, ob die Lichtquelle warmweiß, neutralweiß oder tageslichtweiß ist.
  • Der Weißabgleich ist nötig, um die Farbtemperatur von Kamera und Lichtquelle miteinander abzustimmen.
  • CRI: Der Color Rendering Index (Farbwiedergabeindex) zeigt, wie stark die Farbwiedergabe einer Lichtquelle im Vergleich zu natürlichem Licht abweicht. Der CRI ist also ein Qualitätsmerkmal und wird zwischen 0 und 100 angegeben. Ein qualitativ gutes Licht sollte mindestens mehr als 80 vorweisen.

Lesenswerter Beitrag zum Thema: Virtuelle Events: Tipps, Ideen & Tools

Licht-Typen – ein Überblick

1. Key Light

Das Key Light ist die Hauptlichtquelle und damit die wichtigste. Sie leuchtet in der Regel am hellsten und kann für ein einfaches Livestream-Setting als einzige Lichtquelle ausreichend sein. Sie ist hinter oder leicht schräg neben der Kamera positioniert. Ein Diffusor kann zusätzlich dafür sorgen, dass sich das Licht gleichmäßig im Raum verteilt.

Viele Profis nutzen LED-Lichter in Kombination mit einem Diffusor und/oder Softboxen. Letzteres sind Flächenleuchten beziehungsweise faltbare Lichtwannen. Allerdings eignen sich Softboxen weniger für Livestreams in den eigenen vier Wänden oder in kleinen Büros, weil sie groß und schwer sind. Sie werden eher in professionellen Studio-Settings eingesetzt.

Produkte für Key Lights, Diffusor & Softboxen:

2. Back Light

Für einen perfekt ausgeleuchteten Raum von hinten nutzen Livestreaming-Profis oftmals ein LED Back Light. Dieses garantiert, dass die Szene von der Rückseite gut ausgeleuchtet ist. Gleichzeitig verhindert es Schatten und dunkle Ecken im Raum. Das Back Light bewirkt außerdem, dass Haare und Kopf der Person einen leichten Schein erhalten, weswegen das Back Light auch Hair Light genannt wird.

Vorsicht, es müssen nicht alle Schatten entfernt sein. Ein bisschen Kontrast in der Szenerie schadet nicht, da sonst der Raum und die Person flach und zweidimensional wirken. Es sei denn, Du planst ein Tutorial oder eine Produktpräsentation, bei dem Du oder das Objekt bis ins letzte Detail ausgeleuchtet sein muss. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Empfehlungen für Back Lights:

3. Fill Light

In Ergänzung zum Key Light und zum Back Light sorgt das Fill Light dafür, dass jede Ecke – und vor allem die dem Key Light entgegengesetzte Seite – ausgeleuchtet ist. Wie der Name sagt, füllt es verbleibende dunkle Teile des Raumes mit Licht aus, wie zum Beispiel die andere Gesichtsseite des Streamers. Das Fill Light ist weniger stark als das Key Light oder steht in weiterer Entfernung. Es verringert also die Lichtkontraste. Sind starke Hell-Dunkel-Kontraste gewünscht oder Teil des Lichtkonzeptes, kann das Fill Light weggelassen werden.

Fill Light-Produkte:

4. Ring Light

Achtung, ein Ringlicht oder Ring Light ist nicht zu verwechseln mit einem Ringblitz oder Ring Flash. Letztere bezeichnen die Aufbauform eines Blitzlichtes, das in Form eines Ringes direkt an der Kamera befestigt ist. Das Ring Light hingegen ist ein bei YouTuberinnen und YouTubern sehr beliebtes Produkt, um kostengünstig und einfach ein gutes Licht-Setting aufzubauen. Es leuchtet alle Bereiche aus, die vor dem Ring Light, also dem Setting, zu sehen sind. Man benötigt oft keine weiteren Lichtquellen.

Produkte für Ring Lights:

Welche Licht-Settings gibt es?

Nachdem wir verschiedene Licht-Typen und ihre Besonderheiten kennengelernt haben, schauen wir uns jetzt an, in welcher Kombination man diese Lichter einsetzen kann.

Drei-Punkt-Beleuchtung: Der Klassiker!

Streaming-BeleuchtungDas Three-point lighting Set ist die gängigste Variante. Hier sehen wir, dass das Key Light (1) als Hauptlichtquelle fungiert, während Fill Light (2) und Back Light (3) das Objekt von vorne und hinten seitlich ausleuchten. Diese Szene eignet sich ideal für Einzelpersonen. YouTuberinnen, Influencer oder Instagram-Stars nutzen diese Beleuchtung häufig. Somit ist die 3-Punkt-Beleuchtung bestens für eine Produktvorstellung oder ein Tutorial geeignet, bei dem eine Person im Fokus des Geschehens ist.

 

 

Vier Lichtquellen für volle Ausleuchtung

Streaming-BeleuchtungDie 3-Punkt-Beleuchtung funktioniert übrigens auch mit einer weiteren vierten Lichtquelle. Ein möglicher Ort, diese zu platzieren, ist der Hintergrund neben dem anderen Back Light. Das eine der beiden Back Lights kann nach hinten ausgerichtet sein, um so den Hintergrund stärker zu beleuchten. Dieses Szenario ist zu empfehlen, wenn der Hintergrund für den Livestream eine Rolle spielt und er nicht im Schatten verschwinden soll. Die Positionierung der beiden Back Lights kann dabei variieren, in der Grafik ist nur eine von vielen Möglichkeiten abgebildet.

 

Zwei Lichtquellen, zwei Varianten

Streaming-Beleuchtung1) Ebenso möglich ist es, mit nur zwei Lichtquellen einen Raum ausreichend zu beleuchten. Wer sich zum Beispiel in der Nähe eines Fensters inszeniert, kann von Tageslicht profitieren. Zwei der Lichtquellen können seitlich von vorne auf das Subjekt ausgerichtet sein. Dies sind dann die beiden Key Lights. Häufig ist das eine Key Light etwas schwächer eingestellt als das andere oder ist in etwas weiterer Entfernung aufgestellt.

 

 

Streaming-Beleuchtung2) Andererseits kann es Sinn ergeben, ein einziges Key Light vorne auszurichten und das andere als Back Light hinten. Hier kann man auch mit einem Bounce- oder Reflektor-Produkt arbeiten. Dafür wird das Key Light in die entgegengesetzte Richtung der zu filmenden Quelle ausgerichtet. Das Licht wird dort absorbiert und strahlt weicher in den Raum. Ein bisschen Experimentieren und Schieben der Lichtquellen gehört dazu und ist außerdem immer vom jeweiligen Tageslicht abhängig, sofern es welches gibt.

 

Eine Lichtquelle: Mit Ring Light oder Key Light

Streaming-BeleuchtungBei der Verwendung nur einer Lichtquelle ist das Ring Light, wie oben bereits verlinkt, empfehlenswert. Es leistet eine gute Beleuchtung, weil es rings um die Kamera herum installiert werden kann. Verwendest Du kein Ring Light, sondern ein anderes LED Key Light, kannst Du es hinter der Kamera oder leicht seitlich aufbauen. Diese Variante ist sicherlich die einfachste. Wer sich intensiver mit Livestreaming-Beleuchtung auseinandersetzt, wird sich wahrscheinlich früher oder später für zusätzliches Equipment interessieren, um eine ausgefeiltere Beleuchtung zu bekommen.

 

Zubehör: Filter, Reflektoren, Diffusor

Diffusor-Produkte haben wir bereits weiter oben mpfohlen. Einige Produkte vereinen aber auch verschiedene Funktionen – und sind in unterschiedlichen Farben erhältlich. Wie zum Beispiel:

  • Reflektoren mit Diffusor gibt es hier bei Fotodiox, hier bei Teltec oder hier bei Neewer. Die Farbauswahl von Reflektoren reicht von transparent, weiß, silber bis hin zu gold und schwarz.
  • Verschiedene Filterfolien kann man beispielsweise hier erwerben.
  • Für einige Livestreams werden Greenscreens benötigt, das haben wir bereits in einem anderen Beitrag erklärt. Verschiedene Greenscreen-Produkte gibt es unter diesem Link.

Die Liste der Zubehör-Produkte lässt sich noch weiter fortsetzen, die genannten sind jedoch die grundlegendsten.

Video-Empfehlung:

Im folgenden Video gibt es einige Technik-Neuigkeiten zu sehen:

Fazit

Beleuchtung ist manchmal auch eine Geschmacksfrage. Fest steht: Das richtige Licht wertet Deinen Livestream auf und sorgt dafür, dass der Inhalt beim Publikum gut ankommt. Das Angebot an Lichtquellen auf dem Markt ist groß. Mit ein wenig Wissen und Experimentierfreude kannst Du hier visuell gute Ergebnisse erzielen.

Praxistipps von Contentflow zum kostenfreien Download

Wir haben unsere Praxistipps in einem übersichtlichen Download zusammmengestellt. Diese Datei kannst Du hier kostenlos runterladen.

Kostenfrei downloaden