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Videos werden kürzer und sie werden häufiger live gestreamt. Das ist eine Erkenntnis aus dem Online-Video-Monitor (bislang unter dem Namen Web-TV-Monitor bekannt), der einmal im Jahr veröffentlicht und von den Medienanstalten in Bayern (BLM) und Baden-Württemberg (LFK) in Auftrag gegeben wird. Erstellt wird der Bericht von Goldmedia mit dem Ziel, den deutschen Markt für Online-Video systematisch zu erfassen und zu typologisieren. Außerdem sollen so Entwicklungen und Trends identifiziert werden.

 „Livestreaming ist gekommen, um zu bleiben“, so beschreibt Klaus Goldhammer, einer der Autoren der Studien, einen der Trends.

„Den Standard stellen, wie bereits in den vergangenen Jahren, mit 97 Prozent non-lineare Video-on-Demand Angebote dar, allerdings wächst der Anteil von Angeboten mit linearen Livestreams deutlich“, so die Marktanalyse der Videoanbieter.

Diese Entwicklung schlägt sich auch in den Produktionen der vergangen sechs Monate wieder. Dort ist die Zahl der produzierten und veröffentlichen Videos gestiegen (Knapp 60 Prozent der Anbieter geben an, in den letzten 12 Monaten mehr Videos als im Vorjahr veröffentlicht zu haben).  Interessant dabei ist, dass die produzierten Videos eher kürzer als länger werden und immer häufiger Livestreams produziert werden. So haben 19 Prozent der Anbieter in den vergangenen 12 Monate digitale Live-Veranstaltungen gestreamt, insgesamt haben 36 Prozent an, zunehmend Livestreams zu produzieren.

Als Haupt-Treiber der Entwicklung werden die Interaktivität mit den Nutzern, höhere Bandbreiten, 5G, innovative Formate sowie Influencer Marketing genannt. Dem gegenüber stehen als größte Hemmnisse die hohe Zahl der vorhandenen Angebote und unklare rechtliche Rahmenbedingungen.

Die Angebots-Struktur

Auf dem Deutschen Video-Markt machen regionale und lokale TV-Anbieter mit Ihren Angeboten die größte Gruppe der Online-Video-Angebote aus (etwa 30 Prozent). Es folgen Online-Only-Angebote die Videos und Live-Streams ausschließlich für die Ausspielung im Netz produzieren. Die Bandbreite bei diesen Angeboten reicht dabei von Games- und Computerwebsites über Koch-Portale bis hin zu Videoangebote zu verschiedensten Sportarten oder -vereinen.

Die Verbreitungswege

Die Anbieter wurden auch nach den Verbreitungswegen gefragt. Anbieter mit eigener Webpräsenz nutzen größtenteils auch Facebook (88 %), YouTube (84 %) und Instagram (74 %) als Verbreitungswege. Unter den Anbietern ohne eigene Webpräsenz liegt Instagram (74 %) deutlich vor YouTube (55 %) und Facebook (53 %).

Interessant ist, dass vor allem Facebook kritisch gesehen wird. Hier wird die Transparenz bei der Monetarisierung am schlechtesten bewertet. Instagram, TikTok und YouTube werden nach Meinung der befragten Online-Video-Anbieter in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Den stärksten Rückgang sehen die Anbieter bei Facebook.

In der Analyse wurde insbesondere auch TikTok betrachtet. Die Video-Anbieter, die TikTok bereits nutzen, gaben als Gründe dafür die Reichweitensteigerung bei Jüngeren sowie die Erschließung neuer Zielgruppen für das eigene Produkt bzw. die Marke/Botschaft an.

Die Studie gibt es hier zum Download (PDF)