Skip to main content

Instagram ermöglichte über viele Jahre das Streaming ausschließlich über die Smartphone-Kamera. Externe Quellen für das Bildsignal waren in den Nutzungsbedingungen explizit untersagt, wer das umgehen wollte, riskierte die Sperrung des Accounts. Jetzt ändert Instagram endlich diese Strategie, und stellt dafür ein neues Streaming-Tool vor. Mit diesem „Instagram Live Producer“ sollen Livestreams über den Desktop, also mit einer externen Streaming-Software, möglich werden. Wir zeigen hier, wie das genau funktioniert. 

Instagram Live Producer

Bild: Instagram

Das Besondere an dem Weg über das neue Tool ist, dass Livestreams mit dem Instagram Live Producer auch außerhalb des Smartphones umsetzbar sind. Das gab es bisher bei Instagram nicht. Dies heißt konkret, dass etwa externe Kameras und externe Mikrofone angeschlossen werden können. Auch grafische Einblendungen sind damit realisierbar. Kurz: die Qualität der Livestreams lässt sich so deutlich steigern.

Mit dieser Neuerung öffnet der Social-Media-Riese sein Portal auch für andere Streaming-Software, wie etwa Contentflow. Denn über den Live-Producer kann auch ein Livesignal von Contentflow zu Instagram geschickt werden.

Aber: Der Instagram Live Producer befindet sich gerade noch in der Testphase. Daher ist das Tool vorerst nicht für alle Nutzerinnen und Nutzer freigeschaltet, wie TechCrunch berichtet. Wann das Tool für alle verfügbar ist, wurde noch nicht offiziell kommuniziert. Dennoch gab es eine kurze Anleitung auf dem Instagram-Blog zu lesen.

Prinzipiell funktioniert die Anwendung wie bei anderen Tools. Man braucht eine Streaming-URL und einen Streamkey, beides muss in die jeweilige Streaming-Software, von der das Bildsignal kommt. eingefügt werden. Instagram empfiehlt im Blogartikel einige technische Einstellungen, die die Video- und Audioformate betreffen, und gibt Hinweise zum Setup.

Anleitung zum Instagram Live Producer

Die Nutzung ist recht einfach. Zunächst geht man auf den „Add Post“-Button, dann wählt man „Live“. Im „Go-Live-Screen“ gibt man den Videotitel an und wählt das Publikum aus. Man kann zwischen“Practice“ und „Public“ entscheiden. Die Oberfläche, die im Instagram Live Producer als Nächstes erscheint, sieht wie folgt aus:

Instagram Live Producer

Screenshot: Instagram 

Hier kopiert man den Streamkey und die Stream URL und fügt diese in die eigens verwendete Software an passender Stelle ein. Bei Contentflow funktioniert das Anlegen einer Streamquelle wie hier beschrieben. In der Software wählt man dann „Instagram Live“ als Streaming-Ziel aus, und zwar als Custom RTMP.

Beim Instagram Live Producer gibt es eine Vorschaufunktion. So kann man prüfen, ob der Livestream korrekt ankommt. Um den Livestream final zu starten, klickt man dann „Go live“. Zudem gibt es eine Kommentarfunktion. Funktionen wie eine Moderation sowie Live Rooms, Shopping, Fundraising und Q&A werden bisher nicht unterstützt. Auch das teilte das Unternehmen TechCrunch mit. Mit Blick auf China könnte das möglicherweise zukünftig zu erwarten sein, wenn das Feature erfolgreich gelauncht werden sollte. Denn dort gehört Livestream Shopping längst zu den erfolgreichen E-Commerce-Modellen.

Zum Beenden des Livestreams zuerst „End Live Video“ im Instagram Live Producer klicken, bevor der Livestream in der Software gestoppt wird. Nach der Aufzeichnung wird es übrigens möglich sein, den Inhalt als Video-on-Demand-Content im „Live Archive“ zu speichern und herunterzuladen.

Einen Livestream via RTMP zu Instagram schicken – eine Anleitung von Contentflow

Es bleibt spannend, wann der Instagram Live Producer für alle Nutzerinnen und Nutzer freigeschaltet wird. [Stand: 13. Juli 2022]