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Für ein Livestreaming-Projekt benötigst Du technisch einwandfreies Equipment für Bild und Ton. Hier ist Audio mindestens genauso wichtig wie das Video. Manche Streamingvorhaben sind sogar rein auditiv geplant, wie beispielsweise Podcasts oder Radiostreaming. In diesem Beitrag geht es darum, den Streaming Sound zu optimieren.

 

Den Streaming Sound live zu verbessern, stellt nicht nur unerfahrene Streamer vor große Herausforderungen. Auch Profis müssen manchmal verschiedene Anpassungen vornehmen, bis sie zu einem sehr guten Soundergebnis kommen. Das hat mit den unterschiedlichen Einflüssen zu tun, die während eines Livestreams auftreten können. Dazu zählen Internetverbindungsstörungen, Latenzzeiten, asynchrone Übertragungen, defekte Kabel oder Mikrofone oder nicht optimale Einstellungen an den Geräten. Manche dieser Faktoren sind also weniger beeinflussbar als andere. Eines haben sie aber gemeinsam: Man kann Fehler in den meisten Fällen beheben oder zumindest das Ausmaß so klein wie möglich halten. Streamerinnen und Streamer sollten die meisten Szenarien zumindest kennen und theoretisch wissen, was zu tun ist, wenn es zu technischen Problemen kommt. Ein kompletter Netzausfall ist natürlich schwerer zu beheben. Aber eine Audioeinstellung ist schnell angepasst und ein defektes Mikrofon schnell ausgetauscht.

Was brauche ich für (Audio-)Streaming?

Welches technische Equipment Du benötigst, ist stark davon abhängig, welches Streaming-Szenario Du umsetzen möchtest. Es gibt im Grunde genommen drei Szenarien: Mobiles Streaming, Desktop-Software-Streaming und Multistreaming. Dafür kann man die sozialen Netzwerke, Videokonferenz- oder Webinartools, Desktop-Streaming-Programme oder Multistreaming-Software benutzen. Wir empfehlen Dir, diesen Artikel zu lesen, wenn Dir die Unterschiede noch nicht klar sein sollten, bevor Du mit einem eigenen Streamingprojekt startest. Es ist wichtig, über die Unterschiede zumindest grundlegend Bescheid zu wissen, damit Du entscheiden kannst, welches Equipment nötig ist.

Streaming Sound

Mobile Streaming. Foto: Nathan Dumlao/ Unsplash

Denn: Für Mobiles Streaming brauchst Du lediglich ein Smartphone und eine Internetverbindung. Du könntest dann theoretisch sogar auf ein externes Mikrofon oder Kopfhörer komplett verzichten. Fürs professionellere Streaming ist das aber weniger ratsam. In den folgenden verlinkten Beiträgen haben wir zusammengefasst, welche technischen Mittel gebraucht werden.

Mobiles Livestream-Equipment: Smartphone, stabiler Internetzugang (4G/5G/LTE) oder ein WiFi-Hotspot, Kopfhörer, externes Mikrofon.

Desktop-Livestreaming: Computer, stabiler Internetzugang, gute Rechnerleistung, Livestreaming-Desktop-Software, Kopfhörer, externes Mikrofon mit Tischstativ oder Halterung. Wahlweise: Recording-Set, Kulisse, Live-Encoder-Software, Live-Produktionsmischer/Hardware-Live-Encoder, Beleuchtung, Kameras, Stream-Schlüssel.

Multistreaming: Equipment wie oben, zusätzlich: Multistreaming-Software, Stream-Schlüssel.

Die verschiedenen Mikrofonarten

Kondensatormikrofone sind die empfindlichsten Mikrofone. Sie werden normalerweise für die Aufnahme von hochfrequenten Instrumenten wie Hi-Hats und Becken verwendet. Sie müssen von außen mit Strom versorgt werden, oft über eine Batterie oder Phantomspeisung. Bändchenmikrofone haben einen warmen Klang und sind weniger präzise als Kondensatormikrofone, eignen sich aber hervorragend für die Aufnahme von tiefen Frequenzen wie Kick Drums und Bass. Dynamische Mikrofone können hohe Lautstärken aushalten und haben die geringsten Verzerrungen. Diese Mikrofone eignen sich hervorragend für Gesang, Bläser und Verstärker, da sie höhere Schallpegel verkraften können, ohne zu übersteuern.

Streaming Sound

Mikrofon, Kopfhörer und Popschutz gehören zur Grundausstattung. Foto: Will Francis / Unsplash

Profi-Streamer nutzen zum Beispiel häufig Großmembran-Kondensatormikrofone mit hohem Membrandurchmesser oder für die Live-Produktion dynamische Mikrofone. Es gibt natürlich auch drahtlose Varianten. Wer plant, eine externe Cam oder mehrere Kameras einzusetzen, informiert sich am besten über die jeweils passenden Kamera-Mikros. Ob Kamera-, Tisch-, portables Mikro oder USB – die Wahl des Mikrofons ist vom gesamten Setting abhängig. Preislich finden sich alle Bereiche – von Low- bis High-Budget.

Diese Richtcharakteristiken gibt es

Die Richtcharakteristik von Mikrofonen ist die Art und Weise, wie der Schall aus verschiedenen Richtungen aufgenommen wird. Sie ist ein wichtiger Faktor bei der Auswahl eines Mikrofons, da sie bestimmt, wie empfindlich es für Schall aus einer bestimmten Richtung ist. Manche Mikrofone sind zum Beispiel empfindlicher für Schall, der von vorne kommt, als für Schall, der von hinten kommt, genau wie das menschliche Gehör. Das liegt am Abschattungseffekt. Die Charakteristik beeinflusst auch die Art und Weise, wie das Mikrofon bestimmte Frequenzen des Schalls aufnimmt, so dass bei der Aufnahme aus verschiedenen Richtungen unterschiedliche Klänge entstehen. Deshalb kann die Wahl eines Mikrofons mit der passenden Richtcharakteristik den Streaming Sound optimieren. Es gibt folgende Richtcharakteristiken: Kugel, Acht, Keule und Mischformen wie Niere, Breite Niere, Superniere, Hyperniere.

Grafische Darstellung von Mikrofon-Richtcharakteristiken Kugel, Acht, Keule

Grafische Darstellung von Mikrofon-Richtcharakteristiken Niere, Breite Niere, Superniere

Welche Richtcharakteristik für welche Szene verwenden?

Streamerinnen und Streamer verwenden in der Regel entweder Niere oder Superniere, weil der von vorne, also aus einer Richtung fallende Schall vom Mikro so am besten aufgenommen wird. Mit der Kugel-Richtcharakteristik hingegen lässt sich der Schall rundherum einfangen, wie es beispielsweise bei der Atmo-Aufnahme draußen häufig gemacht wird. In einer Interview-Situation würde eine Acht dann empfehlenswert sein, wenn zwei Menschen miteinander sprechen und einer das Mikrofon hält, weil diese Richtcharakteristik den Schall vorne und hinten aufnimmt, weniger den seitlichen Schall. Dies sind nur einige von zahlreichen Beispielen.

Podcast-Audiostreaming.

Podcast-Audiostreaming. Foto: pr/cherry

Produktvorschläge findest Du hier: 

Mikrofon-Stative

Für ein Mikrofon benötigst Du in der Regel auch ein Stativ. Es sei denn, Du nutzt ein Mikrofon zum Anstecken. Meistens ist es ratsam, ein Set zu kaufen, das alle Zusätze beinhaltet. Überlege Dir, ob für Dein Szenario ein Mikrofon mit oder ohne Kabel besser händelbar ist.

Hier einige Vorschläge:

Mikrofon, Stativ und Popschutz vor Computer

Mikrofon-Set mit Stativ und Popschutz. Foto: AltumCode / Unsplash

Mikrofon-Pop- oder Windschutz

Manchmal kommt es vor, dass Sprecherinnen und Sprecher starke Zisch- und Plosivlaute produzieren. Das Problem lässt sich zweierlei lösen: entweder den Abstand zum Mikrofon verringern oder einen Popschutz verwenden. Ein dem Popschutz verwandter Zusatz ist der Windschutz, der Windrauschen minimiert, wenn man sich draußen aufhält.

Hier einige Produktvorschläge:

Welche Kopfhörer brauche ich für guten Streaming Sound?

Es gibt In-Ear-, Over-Ear- und On-Ear-Kopfhörer. Für Streamingprojekte werden häufig die Over-Ear-Varianten genutzt. Wichtig ist, dass Kopfhörer für Livestreaming guten Klang, Geräuschisolierung und Komfort bieten. Sogenannte geschlossene Kopfhörer sind dafür am besten geeignet, da sie Umgebungsgeräusche reduzieren und über große Ohrmuscheln verfügen, die einen bequemen Sitz haben. Manche verfügen sogar über EQ-Einstellungen, um das Klangerlebnis anzupassen. Entscheide Dich für Kopfhörer mit High-Fidelity-Treibern, die kristallklaren Sound mit tiefen Bässen und präzisen Höhen produzieren. Achte außerdem darauf, dass sie mit austauschbaren Ohrpolstern ausgestattet sind, damit sie auch nach stundenlangem Streaming noch bequem sitzen. Doch die Nutzung von Kopfhörern ist nicht nur für Dich wichtig, sondern auch für Deine Zuschauerinnen und Zuschauer. Verwendest Du keine Kopfhörer, kann dies auf Empfängerseite zu Rückkopplungen führen, die das gesamte Streamingerlebnis stark beeinträchtigen.

Person vor Computer sitzend mit Kopfhörern

Ton mit Kopfhörern optimieren. Foto: Wes Hicks / Unsplash

Welche Kopfhörer für welches Vorhaben am besten passen, ist aber häufig eine subjektive Entscheidung, da Passform und Klangwünsche für den Streaming Sound hier so bedeutende Rollen spielen. Verschiedene Kopfhöhrer kann man zum Beispiel bei Teltec oder anderen Technikanbietern entdecken.

Einige Produktvorschläge findest Du hier:

Was bedeutet hohe Audioqualität?

Eine gute Audioqualität beim Streaming bedeutet, dass das gesamte Frequenzspektrum von tiefen Bässen bis hin zu starken Höhen zur Verfügung steht. Dies trägt dazu bei, dass das Hörerlebnis so nah wie möglich an der Originalquelle ist, damit das Publikum das gesamte Audiospektrum hören kann. HiFi- und Hi-Res-Streams bieten diese gute Klangqualität. Normales MP3-Streaming kann da in der Regel nicht mithalten – mehr zum MP3-Format weiter unten im Beitrag.

Wie funktioniert (Audio-)Streaming?

Audiostreaming funktioniert im Prinzip genauso wie Videostreaming. Die folgende grafische Darstellung visualisiert den Weg der Daten vom Sender zum Empfänger. Hierbei ist es besonders wichtig, dass das Video mit dem Audio synchron läuft, weil es sonst zu einem zeitlichen Versatz kommt, der das Streamingerlebnis erheblich beeinträchtigt.

Multimedia-Streaming-Aufbau, Streaming Sound

Mehr Informationen zum Thema Multimedia-Streaming und Latenzzeiten haben wir in einem anderen Beitrag zusammengefasst.

Was bedeuten HiFi und Hi-Res?

HiFi steht für High Fidelity of Sound. Es bezieht sich auf die Qualität des Tons, die höher ist als die von standardmäßig komprimierten MP3-Dateien oder Streaming-Angeboten. Hi-Fi-Audio hat eine Auflösung von 16 Bit und eine Abtastrate von 44,1 kHz, was zu einer durchschnittlichen Datenrate von 1.411 kbps (bzw. 800 kbps bei verlustfreier Komprimierung) führt. Das bedeutet, dass beim Hören von Hi-Fi-Audio Klangdetails wie die von Künstlerinnen und Toningenieuren erhalten bleiben – etwas, das sonst verloren gehen würde. Hi-Fi-Musik ist daher die beste Möglichkeit, eine Aufnahme bestmöglich zu erleben.

Hi-Res steht für High Resolution und ist eine Möglichkeit, Musik so nah wie möglich an die ursprüngliche Studioqualität heranzuführen. Sie besteht in der Regel aus 24 Bit und 96 kHz, was zu einer Datenrate zwischen 2.304 und 9.216 kbps führt. Hi-Res bietet ein verbessertes Hörerlebnis mit höherer Klarheit und mehr Tiefe im Vergleich zur Standard-Audioqualität beim Streaming. Das Angebot an Hi-Res-Titeln variiert von Anbieter zu Anbieter: Apple Music bietet fast 20 Millionen Titel, Amazon Music HD und Tidal jeweils 7 Millionen Titel. Deezer bietet derzeit kein Hi-Res-Streaming an.

Was ist MP3-Streaming?

MP3-Streaming ist die Online-Übertragung von Audiodateien, die im MP3-Format kodiert sind. Es ermöglicht einen schnellen Zugriff auf gestreamte Musik wie zum Beispiel eine Musikbibliothek, ohne dass Nutzerinnen und Nutzer die Dateien herunterladen und lokal speichern müssen. Mit dieser Technologie hört das Publikum die gestreamte Musik aus mehreren Quellen gleichzeitig, und zwar bestenfalls, ohne dass es zu Unterbrechungen durch Pufferung oder Pausen aufgrund langsamer Downloads kommt. Allerding ist die Kompression im Vergleich zu HiFi oder Hi-Res stärker verlustbehaftet. Das macht MP3-Streaming zwar zu einem alltäglich parktischen Streaming-Format, um unterwegs Musik zu hören. Um qualitiativ besseren Streaming Sound zu haben, sollte man aber möglicherweise auf andere Formate setzen. Dank der relativ kleinen Dateigröße und der effizienten Datenkomprimierung spart MP3-Streaming aber im Vergleich zu anderen Formaten wie WAV oder FLAC Netzwerkbandbreite, was wiederum ein Vorteil ist.

Bluetooth-Audio

Heutzutage gibt es immer mehr Kopfhörer- und Mikrofon-Produkte, die über Bluetooth funktionieren. Das ist sicherlich im Alltag eine gute Lösung, fürs Profi-Streaming ist es aber weniger ratsam. Denn mit der Übertragung über Bluetooth gibt es Qualitätsverluste. Somit funktionieren Bluetooth-Kopfhörer nicht oder nur sehr bedingt mit HiFi-Qualität. Das heißt konkret: Möchtest Du mit Hi-Res- oder HiFi-Soundqualität streamen, solltest Du darauf achten, besser Kopfhörer mit Kabelverbindung zu verwenden.

Erfahrungsgemäß ist es sogar mit Bluetooth-Kopfhörern in einem Konferenz-Streaming-Szenario manchmal schwierig. Denn häufig verlieren die Kopfhörer die Bluetooth-Verbindung.

Was ist die höchste Audioqualität? 3D-Sound bzw. Dolby Atmos

Streaming Sound optimieren

Immersives Hörerlebnis mit Smartphone und Kopfhörern. Foto: Matoo.Studio / Unsplash

Dolby Atmos beziehungsweise 3D-Audio ist eine fortschrittliche Soundtechnologie, die ein immersives Hörerlebnis ermöglicht. Sie nutzt mehrere Lautsprecher, die vor, hinter und sogar über dem Publikum platziert sind, um ein dreidimensionales Klangfeld zu erzeugen. Das objektbasierte Mischsystem ordnet Klänge – wie Instrumente und Effekte – anhand ihrer räumlichen Position bestimmten Lautsprechern zu. Das bedeutet, dass die Tontechnik den Ton nicht mehr nach Kanälen abmischen muss, sondern stattdessen jedem Klangobjekt anhand von Metadaten eine Position zuweisen kann.

3D-Audio funktioniert nicht nur über Verstärker oder Receiver einer Anlage, die Dolby Atmos unterstützt, sondern auch über entsprechende Kopfhörer. Im Gegensatz zur HiFi-Anlage, wo der Sound an die verschiedenen Lautsprecher gesendet wird, funktioniert 3D-Audio hier mit HRTF (Head-Related Transfer Function) und sogenanntem binauralem Sound. Die Abkürzung von HRTF sagt, dass wir Audiosignale je nach der Richtung verschieden wahrnehmen.

Kurz zusammengefasst: Worauf muss ich beim Streaming Sound achten?

  • Prüfe die Internetverbindung.
  • Verwende Kopfhörer, um Dich selbst besser zu hören und weniger Klangverluste zu haben.
  • Überprüfe Streaming-Services und wähle passende Software aus.
  • Reduziere Umgebunsggeräusche so gut wie möglich.
  • Prüfe die Audioeinstellungen am sendenden Gerät – und zwar in den Equalizer-Settings. Diese sind von Deinem Vorhaben abhängig, hier gibt es also kaum „richtig“ oder „falsch“. Einige Hinweise:
    • Balance: die rechte oder die linke Seite betonen
    • Basspegel: tiefe Frequenzen betonen oder drosseln
    • Höhen oder Treble: hohe Frequenzen abschwächen oder betonen
    • Midrange: mittlere Frequenzen betonen oder schwächen

Folgendes Video geht weiter ins Detail:

 

Tipps für die Stimme

Streaming Sound

Foto: Malte Helmhold/ Unsplash

Je nachdem, für welche Mikrofonart Du Dich entscheidest, solltest Du darauf achten, einen passenden Abstand einzuhalten, damit die Klangqualität optimal ist. Mikrofone besitzen beispielsweise verschiedene Möglichkeiten für die Lautstärkeeinstellung und die Frequenzbereiche.

Achte in einem technischen Test darauf, wie stark die sogenannten Zisch -und Plosivlaute hervortreten. Sind sie zu laut, kann das zu einem weniger angenehmen Hörerlebnis seitens des Publikums führen. Um das zu vermeiden, kannst Du entweder den Abstand zum Mikrofon variieren, ein wenig an der Seite des Mikrofons vorbeisprechen oder einen Popschutz auf dem Mikrofon installieren. Dieser Schutz sorgt dafür, dass Zisch- und Plosivlaute abgefächert werden.

Wer bisher wenige Erfahrungen damit hat, viel und vor allem lange am Stück zu sprechen, kann einerseits ein paar Atem- oder Sprechübungen zum Aufwärmen machen. Andererseits gibt es einen Trick, der dabei hilft, weniger schnell beim Reden außer Atem zu kommen. Wenn Du Deinen Platz zum Livestreamen fürs Stehen einrichtest, befindet sich Dein Körper automatisch in einer aufrechten Position. Das führt dazu, dass Deine Atemwege und die gesamte Vorderseite nicht eingeknickt ist. So gibt es mehr Platz für die Luft zum Sprechen.

Letztendlich kannst Du natürlich auch professionelles Stimm- und Sprechtraining absolvieren.

6 Tipps, um Tonstörungen zu vermeiden

Du hast ein Live-Event geplant, sitzt aber in einem Großraumbüro oder hast im Raum ständige Geräusche wie zum Beispiel eine Klimaanlage im Hintergrund laufen. Es gibt einige Möglichkeiten, wie man Geräuschquellen live minimieren kann. Im Folgenden geht es um Live-Produktionen.

1. Tonstörung im Livestream identifizieren

Mögliche Störquellen können aus vielerlei Gründen entstehen. Dazu zählen Klimaanlage, Heizung, Ventilatoren, Stimmen, laufendes Wasser, Straßengeräusche durch offene Fenster oder ähnliches, aber auch Smartphones können Störgeräusche verursachen. Identifiziere die Quellen und versuche, sie vor dem Start des Live-Events zu minimieren. Das kann unter Umständen manchmal schwierig sein. Überlege dann, ob Du eine alternative Location finden kannst.

2. Einwandfreie Technik

Zunächst solltest Du prüfen, ob die Technik einwandfrei eingerichtet wurde. Das heißt: Prüfe, ob Kabel, Anschlüsse, Mikrofon und die Soundkarte des Computers funktionieren, indem Du einen Testlauf startest. Du kannst außerdem einmal die Umgebung aufnehmen, also die Atmosphäre, und Dir die Aufnahme anhören. Meistens lassen sich so die Störquellen direkt finden.

3. Mikrofon-Aufbau

Der Set-Aufbau fürs Livestreaming sollte bestenfalls gemeinsam mit Technik-Experten durchgeführt werden. Nutze auf jeden Fall ein externes Mikrofon, die meisten internen Mikros von Computern sind qualitativ nicht ausreichend. Das Mikrofon positionierst Du in angemessener Weite von der sprechenden Person. Nicht zu nah, damit keine Atemgeräusche zu hören sind. Nicht zu weit, damit Hintergrundgeräusche des Raumes möglichst wenig aufgenommen werden. Ein Pop- oder Windschutzschutz ist generell empfehlenswert.

4. Systemeinstellungen am Rechner

Es gibt die Möglichkeit, direkt am Rechner – Windows oder Mac – die Aufnahme von Hintergrundgeräuschen zu minimieren. Dazu gehst Du in die Systemeinstellungen in die Audio-Settings und regulierst dort die Eingangslautstärke von Deinem extern angeschlossenen Mikrofon etwas nach unten. Starte einen Testlauf mit der neuen Einstellung und prüfe die Aufnahme.

5. Funktionen der Streaming-Tools nutzen

Je nachdem, welches Tool Du für einen Livestream verwendest, kannst Du in den Einstellungen nach Funktionen wie „automatische Stimmerkennung“ oder „Push-to-talk“ suchen. Diese unterbinden Geräusche zusätzlich.

6. Weitere Software-Tools

Mittlerweile findest Du auch viele Tools, die ausschließlich dafür entwickelt worden sind, Hintergrundgeräusche automatisch live zu unterbinden oder zu minimieren. Zu diesen Tools zählen beispielsweise Krisp.ai, RTX Voice oder Utterly. Sie werben damit, Raumakustik und Echo zu beseitigen. Zudem laufen sie mit zahlreichen Kommunikationstools. Die Kosten richten sich nach den persönlichen Nutzungswünschen.

Fazit: Streaming Sound verbessern und Know-how aufbauen

Um Deinem Publikum ein bestmögliches Streamingerlebnis zu ermöglichen, lohnt es sich, einmal in qualitativ hochwertiges, technisches Equipment zu investieren. Das gilt auch für Anfängerinnen und Anfänger. Da es auf dem Markt bereits einige preiswerte, aber qualitativ gute Angebote für Mikrofone oder Kopfhörer gibt, muss man auch nicht sehr viel Budget einplanen. Allerdings ist das Thema Audio so komplex wie Video – und es ist ratsam, sich mit den Basics auseinanderzusetzen. Denn wer Livestreams plant, möchte ein hochwertiges Endergebnis erhalten. Nur damit wirst Du zukünftig Deine Zielgruppe begeistern können – und natürlich mit spannenden Inhalten.

 

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